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Die erste in Deutschland sichtbare Sonnenfinsternis seit der totalen Finsternis vom August 1999 sollte am Samstag, 31. Mai 2003 am frühen Morgen stattfinden. Vom Wochentag her ideal, nur von der Uhrzeit her ähnlich wie die Mondfinsternis zwei Wochen zuvor. In Würzburg sollte theoretisch die Sonne um 05:18 MESZ aufgehen, und 8 Minuten später die größte Verfinsterung mit immerhin 89% erreicht werden. Die Prozente beziehen sich hier auf den verfinsterten Durchmesser der Sonne; flächenmäßig waren es dann 80%. Der Mond stand beim Aufgang in 403740 km Entfernung und war damit fast 2 Bogenminuten kleiner als die Sonne. Dieser Unterschied läßt sich sehr schön daran ablesen, daß die Hörnerspitzen "übergreifen", d.h. die Sichel einen Öffnungswinkel von mehr als 180° aufweist. Nach 05:27 MESZ wanderte der Mond weiter nach links aus der Sonnenscheibe heraus, und eine Stunde später um 06:25 MESZ endete die Finsternis dann. Die Probleme begannen bei der Vorbereitung: Ist die Finsternis auch von der Sternwarte aus sichtbar? Von Jahr zu Jahr und von Woche zu Woche ändern sich sowohl von der Kuppel als auch von der Plattform aus die Sichtverhältnisse durch die umstehenden Bäume (und auch Gebäude). Schnell war klar, daß von der Kuppel aus gar nichts zu sehen sein wird - die Sonne kommt erst nach Ende der Finsternis aus den Bäumen heraus. Auf der Plattform sah es besser aus, obwohl man auch da wegen der direkt davorstehenden Bäume nur von der Hälfte der Plattform aus die Sonne beim Aufgehen würde sehen können. Eine letzte Beobachtung am Tag vor der Finsternis brachte aber Gewißheit: die Sonne würde erst um 05:38 Uhr über das Dach des im Wege stehenden Hauses kommen, 20 Minuten der Finsternis, vor allem das Maximum würden uns entgehen!
Dierk und ich beschlossen, nach Estenfeld, 9km nordöstlich zu fahren, und dort sind dann ab 5:26 Uhr die weiteren Aufnahmen entstanden. Da es dann schnell gehen mußte, konnten wir die Teleskope nicht mehr aufstellen. So sind die hier vorgestellten Detailaufnahmen alle mit der Webcam an einem 200mm Tele (Tamron) auf Stativ auf dem Autodach ohne Nachführung entstanden, die Übersichtsaufnahmen mit einer 1Mpixel-Kamera (hp-200). Dierk fotografierte "chemisch", ich hoffe daß er mit seinen Belichtungsserien etwas besser den visuellen Eindruck festhalten konnte: Die Sonne ging blutrot vor bleigrauen Wolken auf - da war die Elektronik schlicht überfordert. Mit ständigen Unterbrechungen durch Wolkenbänke konnte die Finsternis bis zum Ende verfolgt werden. Am Seitenende sind einige Videos im Format 640x480 Pixel zu finden!
Video 1: 05:26:18 - 05:28:12 Video 2: 05:28:28 - 05:29:20 Video 3: 05:33:28 - 05:36:34 Video 4: 05:52:52 - 05:57:08 Video 5: 06:01:24 - 06:07:50 Video 6: 06:23:26 - 06:24:38 Aufnahmen: J. Laufer
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