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Mondspaziergang
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Zunächst eine kurze Beschreibung des
Sternhimmels, den wir am 1. Oktober abends sehen. Die Karte zeigt den
Anblick in Richtung Ost bis Süd gegen 20:30 Uhr. Dunkel genug ist es
aber schon fast zwei Stunden vorher, wenn tief im Südwesten noch der
Abendstern, unser Nachbar- und Schwesterplanet Venus zu sehen ist. Jetzt
bestimmen der Mond
und die hellen Planeten Jupiter und Saturn den Südhimmel. Der Mond steht im Sternbild Stier, die Planeten im Steinbock. Tief unter Jupiter finden wir das Sternbild Südlicher Fisch mit dem hellen Stern Fomalhaut ("Maul des Fisches"), und östlich vom Mond das Sternbild Fische. Oberhalb der Fische stehen noch das fliegende Pferd Pegasus und die Andromeda, die zur Perseus-Sage gehören.
Das Thema des diesjährigen Astronomietags lautet
"Mondwelten im Sonnensystem"
daher fangen wir mit "unserem" Mond
an. Es ist kurz vor Halbmond, also sieht man etwa in der Mondmitte die
Schattengrenze, den Terminator, wo gerade die Sonne aufgeht. Auf der
der Sonne zugewandten Mondseite (rechts)
steht die Sonne sehr hoch - die Berge werfen also keine Schatten. Man
sieht vor allem Unterschiede zwischen hellem und dunklerem Gestein.
Anders ist es näher am Terminator:
Dort können die Berge schon teils lange Schatten werfen, da die Sonne noch tief steht.
Das nachfolgende Bild zeigt den Mond etwa so, wie
er am 1. Oktober 2022 abends zu sehen ist. Norden ist oben, man
sieht ihn also so mit bloßem Auge und im Fernglas:
Dunkle Gebiete nennt man "Mare",
weil man sie früher tatsächlich für Meere hielt. Es sind aber in
Wirklichkeit Einschläge von Riesenmeteoriten aus der Frühzeit des
Sonnensystems, die später durch aufsteigende Lava
aus dem Mondinneren wieder aufgefüllt wurden. Daher sind dort weniger Krater zu finden.
Besonders auffällig ist im Norden das Mare Serenitatis ("Meer der Heiterkeit", 675 km) und darunter das Mare Tranquillitatis
("Meer der Ruhe", 875 km). Rechts neben diesem das kleine, aber auffällige Mare Crisium ("Meer der Gefahren", 555 km Durchmesser). Unter dem Mare Tranquillitatis das Mare Fecunditatis ("Meer der Fruchtbarkeit", 840 km). Südlich des Äquators liegt dann noch das Mare Nectaris ("Nektarmeer"), das nur in seinem innersten Teil mit Lava gefüllt ist. Bereits
mit dem Feldstecher lassen sich viele weitere
Einzelheiten erkennen, wie Gebirgsketten und Meteoritenkrater. Besonders
schön lassen sich die Krater in Terminatornähe erkennen.
Das Mondfoto von oben mit Beschriftung finden Sie hier und eine schöne Mondkarte auf der Homepage des Radebeuler Sternfreunds Karl-Heinz Bücke. Eine sehr große Karte stellt wikipedia hier zur Verfügung.
Nach einem ersten Blick auf den Mond mit schwacher Vergrößerung, bei dem
der Mond ganz zu sehen ist, nehmen wir einige spezielle Ausschnitte ins
Visier. Dafür wäre aber schon ein stark vergrößerndes Fernglas oder ein kleines Fernrohr nötig.
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Zunächst
schauen wir uns das Mare Nectaris südlich des Mondäquators näher an.
Besonders deutlich ist auf der linken Seite der Grenzwall des Mares, und
rechts davon die (von oben nach unten) aus Theophilus, Cyrillus und
Catharina bestehende Kraterkette.
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Wir verlassen jetzt den Mond und
wenden uns den Riesenplaneten zu: |
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