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Volkssternwarte Würzburg e.V.


Marsbedeckung am 10. Mai 2008 zurück: Finsternisse

Im Schnitt finden zwei Marsbedeckungen durch den Mond pro Jahr statt. Oft ist es aber nur eine, in anderen Jahren dagegen treten Serien von Bedeckungen über mehrere Monate auf. Die letzten beiden bei uns sichtbaren waren am 27. Juli 2006 und am 24. Dezember 2007 - bei letzterem spielte das Wetter nicht mit. Vier weitere dazwischen waren bei uns nicht sichtbar.
Planetenbedeckungen durch den Mond sind nicht so häufig wie man annehmen möchte. Zwar läuft der Mond einmal im Monat durch den gesamten Tierkreis und kommt dabei an allen anderen Planeten (und der Sonne) vorbei. Allerdings ist seine Bahn um 5,16° gegen die Ekliptik geneigt, und von unserer Position auf dem 50. nördlichen Breitengrad schauen wir auch noch bis zu über 1° "von oben" auf den Mond, so dass er um diesen Betrag südlicher zu stehen scheint. Zudem sind auch die Bahnen der Planeten mehr oder weniger gegen die Ekliptik geneigt, so dass auch sie bis zu 8° von dieser abstehen können. Noch dazu deht sich die Knotenlinie der Mondbahn, also die Schnittlinie zwischen Erd- und Mondbahn, in 18,6 Jahren einmal um 360°. In den meisten Fällen läuft der Mond daher nördlich oder südlich an den Planeten vorbei, und das bis zu 17°! Andererseits sind in aufeinanderfolgenden Monaten die Bedingungen oft ähnlich, so dass sich Serien von Bedeckungen ergeben können.
Allerdings entgehen uns im statistischen Mittel noch 50% der Bedeckungen, da sie stattfinden, wenn der Mond bei uns unter dem Horizont steht. Im Fernrohr und vor allem mit Infrarotfilter sind die Planeten und damit auch die Bedeckungen auch tagsüber zu sehen.

Zeitlicher Verlauf der Marsbedeckung:

1. Kontakt (Mars berührt Mond von aussen)
14:13,8 MESZ
35° hoch
2. Kontakt (Mars berührt Mond von innen) 14:14,0 MESZ 35° hoch
3. Kontakt (Mars berührt Mond von innen) 15:13,8 MESZ 44° hoch
4. Kontakt (Mars berührt Mond von aussen) 15:14,1 MESZ 44° hoch

Die Bedeckung fand also tagsüber am hellen Himmel statt, Mars stand etwa 70° östlich der Sonne. Der Eintritt erfolgte am dunklen, nicht sichtbaren Mondrand etwa auf "9 Uhr", der Austritt am hellen Mondrand bei "12 Uhr". Mars war nur +1.3 mag hell und hatte einen scheinbaren Durchmesser von 5.5 Bogensekunden. Im Celestron 14 mit seinen 35 cm Öffnung war er mit Rotfilter gut sichtbar. Der Eintritt wurde mit der Webcam plus Infrarotfilter (795nm) und zwischengeschalteter Barlowlinse aufgenommen, der Austritt ohne Barlowlinse. Aus den Videos konnten durch Stacken auch etwas klarere Bilder des Mondrands und von Mars gewonnen werden. Man sieht insbesondere die Phase von Mars, die zu diesem Zeitpunkt mit 35° ziemlich deutlich war. Am Abend gelang dann noch eine Farbaufnahme von Mars, natürlich mit einem anderen Zentralmeridian, da er inzwischen um 8 Stunden weiter rotiert war.


links: kurzes Video vom Beginn des Transits (Eintritt von Mars am nicht sichtbaren dunklen Mondrand









unten: Mondrand im Breich des 170 km durchmessenden Kraters Gauss
oben: Video vom Austritt von Mars um 15:13 Uhr

unten: Mars einige Minuten nach dem Austritt
unten: Mars am Abend um 23:06 Uhr
Mars nach dem Austritt
Mars am Abend
Mond und Mars nach der Bedeckung
oben: Mond und Mars nach der Bedeckung um 15:17 Uhr (Aufnahme Albert Engert)
  Aufnahmen: J. Laufer (soweit nicht anders angegeben)

 
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